Ein Neujahrsbrief vor 100 Jahren
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Liebe
Eltern
Ich
bringe heut zum
neuen Jahr mein
zärtlich Herz voll Liebe
dar und bitte, liebet
immer mich so wie
bisher herzinniglich.
euer dankbarer
Heinz
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Auf der letzten Seite ein Neujahrswunsch von
Heinz! Auch nach 100
Jahren rührt er noch das Herz an, mit seiner Bitte um Geborgenheit in
immerwährender Liebe. Zu allen Zeiten werden die Menschen danach
suchen.
Auf der letzten Seite sei auch vermerkt: es war nicht einfach,
diese Chronik zu schreiben.
- Es gab Probleme und Unklarheiten wegen der lückenhaften
und chaotischen Art der Aufzeichnungen, obwohl es natürlich sehr gut
war, dokumentarisches Material vorzufinden. Hier und da mußte ich die
Texte allerdings behutsam kürzen, ordnen, sprachlich glätten.
- Es gab
Probleme mit meiner Arbeit am Computer (Texte schreiben und formatieren,
scannen, Fotos bearbeiten, drucken, speichern auf Diskette, Internet),
die für einen Computerfreak Lappalien sind, die mich aber, über 60-jährig und
aufgewachsen in einer computerlosen Zeit manchmal zur Verzweiflung trieben. Ich mußte nämlich
arbeiten nach dem Prinzip: Trial and error. Und es gab viele Irrwege!
- Ohne
die Geduld meines Mannes und ohne den Rat meiner Kinder hätte ich
manches nicht geschafft... und auch nicht ohne die detektivische
Arbeit meiner Freunde vom Aplerbecker Geschichtsverein (AGV), danke!
- Noch
etwas Gutes hatte die Sache: Ich habe dazugelernt und weiß jetzt mehr
über die Tücken des Computers wie auch über die Aplerbecker Zeit
meiner Familie. Darüber bin ich echt glücklich.
Wenn die Geschichten aus Aplerbeck besonders ausführlich erzählt
wurden, so deshalb, weil "die Familie Marnach hier endlich seßhaft
wurde. Der Ingenieur und seine Ehefrau fanden ihre Lebensaufgabe, die
Kinder hatten eine unbeschwerte Jugendzeit in Aplerbeck",
... wo die
Apfelbäume am Bach stehen.
Met di de stillen Stunnen - sind se auk noch sau wiet -
leäwet in minem Heärten, sind unvergeätt'ne Tied.
(aus: Fritz Kockskämper: Plattdütsche
Gedichte - besinnlik un heiter -)
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