Marnach und Luxemburg


Luxemburgs Frühgeschichte

Schon vor 7000 Jahren, in der Steinzeit, siedelten Menschen im Gebiet von Luxemburg. Das beweisen die Höhlenfunde im Müllertal, Eischtal und in der Gegend der Stadt Luxemburg. Vor-keltisch, vielleicht stein- oder bronzezeitlich sind die riesigen Steinmale bei Diekirch, bei Grevenmacher und im Müllertal.


Kelten

Die Kelten wanderten um 1000 v.Chr. in Luxemburg ein. Ihre Wohnstätten lagen als Einzelhöfe verstreut und waren aus Fachwerk- oder Flechtwerk-Wänden rund oder oval ausgeführt, und mit Stroh oder Rohr gedeckt. Der Ort Marnach liegt an einer  Römerstraße, die ursprünglich von den Kelten angelegt war.

In den luxemburgischen Ardennen, dem Ösling, saßen die Eburonen, südlich davon, im Gutland, die Treverer, deren Tapferkeit von Caesar gerühmt wird. Weil die Kelten in einer Kultur der mündlichen Tradition lebten, können wir heute kaum Aufzeichnungen über sie finden. Aus frühmittelalterlichen Quellen geht aber hervor, dass möglicherweise noch im fünften Jahrhundert in dieser Gegend von einem Teil der Bevölkerung ein keltischer Dialekt gesprochen wurde.



 

Keltisches Wortgut

Auf dem Festland verschwanden in den ersten Jahrhunderten u. Z. sämtliche keltischen Sprachen vor allem unter dem dominierenden Einfluss des Latein des römischen Reiches sowie durch die Ausbreitung der germanischen Sprachen. 

 

 

 

 

Ältestes keltisches Wortgut findet sich noch in alteuropäischen Gewässernamen. Dazu zählen z. B. in Süddeutschland die meisten maskulinen Flussnamen wie Rhein, Main, Lech, Inn und Regen und einige feminine Flussnamen wie Donau, Glonn, Iller, Isar, Isen, Loisach und Traun, sowie in Luxemburg die Sure und bei den Inselkelten der Avon, was beides einfach "Fluss, Gewässer" bedeutet.


Die Auswirkungen der heute existenten inselkeltischen Sprachen sind recht gering. Lehnwörter in anderen Sprachen gibt es relativ wenige. Zu diesen zählen, um nur einige zu nennen, Whisk(e)y (aus ir.-schott. uisce (beatha), „Wasser (des Lebens)“; vgl. frz. eau de vie mit der gleichen Bedeutung) sowie die Ausdrücke galore („viel, massenhaft“; aus schottisch-gälisch gu leor, „viel, zahlreich“ – wahrscheinlich das einzige im Englischen nachgestellte Adjektiv) und smashing („großartig, toll“; wohl aus irisch is maith sin, „das ist gut“). 

Ins Deutsche sind Ausdrücke aus inselkeltischen Sprachen nur über Vermittlung anderer Sprachen, meist des Englischen gelangt. Neben dem Whisky zählen dazu die Wörter Clan, Slogan und Flanell...  
(Nach Wikipedia)

 

Foto oben: Mistelpflanzen auf Bäumen in den Ardennen, Foto: Marlies Niehues
gute Ernte für den Druiden Miraculix und seine goldene Sichel!


 

Auch Ortsnamen leiten sich von keltischen Bezeichnungen ab, insbesondere solche mit den Endungen -ach (Marnach), -ich und -ig. Es handelt sich meist um  kleinere Einzelansiedlungen und Gutshöfe, deren Namen  nach neueren Forschungsergebnissen nicht wie bisher angenommen vom Namen des ursprünglichen Besitzers abgeleitet waren, sondern nach Anhängen des gallo-romanischen Suffixes  -acum allgemein "...Ort" bedeuten. 



Foto: Steinkreuz mit keltischen Ornamenten und Steine mit eingravierten Zeichnungen in der Art der gälischen "Carved Stones", das sind nahezu unbearbeitete natürliche Steine mit eingravierten Bildern und Symbolen. -  Abteimuseum Echternach

 


 

Die Frauen von Troisvierges  

In dem Ort Troisvierges (Dreijungfrauen, Eelwen, Ulflingen) in den Luxemburger  Ardennen kann man in der Kirche noch heute drei unscheinbare, kleine hölzerne Frauenfiguren bewundern, die im Christentum den Namen Fides, Spes, Caritas (Glaube, Hoffnung, Liebe) tragen müssen. So war es nicht immer. Sie waren in alter Zeit ein Abbild der keltischen Dreifaltigkeit, damals, als Gott noch kein Mann war. 

Sie waren die Matronen, die hochgeachteten und verehrten keltischen Muttergottheiten, Göttinnen des Glücks, der Fruchtbarkeit und der Erde, die bei uns noch weiterleben als die "drei heiligen Madln", die "drei Marien", oder auch - von der Matrona verwandelt in die Patrona - als Fides, Spes, Caritas, drei völlig abstrakte unpersönliche Begriffe.

Die Figürchen der Matronen sind vermutlich kurz nach 1400 entstanden. Trotz Taufe und Christianisierung hatten die Bewohner der Gegend nämlich jahrhundertelang unbeirrt an der Verehrung der drei Frauen festgehalten. Wohl oder übel mussten also die Kirchenoberen ihnen eine Nische am Marienaltar gewähren und machten sicherlich dabei ein ähnlich grimmiges Gesicht wie die Altarengel ganz oben im Bild. Doch "Unsere liebe Frau" mit dem Kind blickt heiter.

 

Kirche von Troisvierges, Marienaltar, Foto: Wilhelm Niehues


 

Römer 

Die Heerstraßen der Römer waren feste Steinstraßen, die vorher keltische Handelsstraßen gewesen waren und von den Römern dann trassiert wurden. So bestand schon 29 v. Chr. eine befestigte Heerstraße der Römer, die von Wasserbillig über Altrier, Hohscheid, Hosingen, Marnach, Weiswampach ins Lütticher (Liège) Land führte, um bei Beßlingen die große Römerstraße Reims-Köln zu erreichen. Da heute noch in Marnach in der Entfernung von 3 km vier Römertumuli zu finden sind, so ist anzunehmen, dass dort ein Römerlager war.