Der Exodus der MarnachsWie entstanden die Familiennamen?nach dtv-Atlas Namenkunde In alter Zeit hatten die Menschen nur den Rufnamen:
Albrecht, Cäcilia, Hans, Elisabeth... Aber die Bevölkerung wuchs, und immer
mehr trugen den gleichen Namen. In England teilten sich im 14. Jahrhundert
mehr als 2 Drittel aller Männer 7 Rufnamen, nämlich John, William, Thomas,
Richard, Henry, David. Ein ein zweiter Name wurde nötig, um sie
unterscheiden und um die Familienzugehörigkeit erkennen zu können. Der Familienname
ist "ein gemeinsamer Name der ganzen Verwandtschaft".
Die
Kombination von Ruf- und Familiennamen in einem Gesamtnamen war praktisch
und rationell. Die Zweinamigkeit aus Ruf- und Beinamen entwickelte sich vereinzelt schon früh (Jesus von Nazareth, Tom der Reimer, Mathis der Maler), allgemein als Familienname aber erst gegen 1200, 1300 und später, unterschiedlich schnell je nach Land, Landschaft und sozialer Struktur der Gegend. In städtischen Ansiedlungen verlief die Entwicklung schneller, in bäuerlichen Gegenden brauchte es mehr Zeit. Zunächst war auf jeden Fall der Ruf- oder Vorname der wichtigere, wie man aus Monogrammen ersehen kann, mit denen Maler ihre Bilder signierten. Albrecht Dürer hebt seinen Rufnamen hervor, nicht seinen Familiennamen. Den Familiennamen wählte man aus den Bereichen
In Familiennamen hat sich die Sprache der damaligen Zeit quasi "eingefroren" erhalten, auch wenn sie sich seither stark verändert hat. Den Namen Marnach schreiben wir auf dem Kontinent immer noch wie vor 700 Jahren, während die Briten inzwischen die moderne (corrupted - verfälschte) Schreibweise Marnoch benutzen. Der Name Niehues würde heute Neuhaus heißen, blieb aber westfälisch-niederdeutsch (und nicht niederländisch, dann wär's Nijhuis) in Sprache und Schreibung mit seinem zweimaligen Dehnungs-e. Er klingt niihuus.....
Abb.: "Herr
Rossi" trägt den häufigsten italienischen Familiennamen. | Titelseite dieser Geschichte | Titelseite aller Geschichten | |