Foto: Teil des Klosterhofs in Werne Heinrich I Niehues (ca *1840) stammte aus Werne /Lippe im
Münsterland. Er und seine 3 Geschwister verloren sehr früh ihre Eltern, die als Kötter dort gelebt und
gearbeitet hatten. Die Kinder wurden in alle Winde zerstreut: als erster
der Familie verlie
Das Foto zeigt Hinniks Haus #88 im Jahre 1918, auf der Haustreppe sein Sohn Hermann und dessen Frau Emma, umgeben von Hausbewohnern und Nachbarn. Das Schaufenster ist für den kleinen Laden, der eine Zeitlang dort war. Auf dem Gehsteig vor Hinniks Haus ist ein überdachter Brunnen gebaut mit einer Welle, an der man an einer Kette den Wassereimer hinunterlassen konnte. Daneben stehen hohe Ulmen. Im Hintergrund sieht man den Stall des Nebenhauses und den Giebel des Hauses, in dem seit etwa 1908 Kleine Omas Familie, die Smoczyk-Familie wohnte (davon wird später noch gesprochen werden.), dahinter Engels Haus. Das Grundstück vom rauen Hinnik erwies sich als zu groß und sicher auch zu kostspielig für ihn. Sein Bruder Johann I Niehues (ca *1845) war verheiratet mit Elisabeth Schwert. Heinrich überredete ihn, aus Werne nach GE zu kommen, und verkaufte ihm das Grundstück Erbrüggenstr. 86. Das Ehepaar kam wahrscheinlich mit Sack und Pack in GE an und mit der Aussteuertruhe auf einem Pferdefuhrwerk .
Foto oben: Elisabeth Schwerts Aussteuertruhe Wilhelm und ich haben sie gemeinsam restauriert, eine Runddeckel-Truhe aus Eichenholz. Die Eckverbindungen sind ohne Leim, Schrauben oder Nägel gezinkt, sodass man das hübsche Schwalbenschwanz-Muster sieht. Die 4 Bretter des Deckels sind mit Holzstiften auf dem Rahmen befestigt. Der Deckel bietet in seiner Wölbung zusätzlichen Stauraum, vielleicht für plusterige Federbetten? Gebeizt ist die Truhe in 2 Brauntönen, in einer einfachen, aber wirkungsvollen hell-dunkel Farbigkeit. Aus dem Holz der Vorderseite sind in Flachrelief Ornamente ausgehoben. Besonders beeindrucken mich die zwei großen Augen, die wahrscheinlich über die Dinge in der Truhe wachen und Diebe abschrecken sollen. Aus
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Hier sieht man den Brunnen vor dem Haus des "Rauen Hinnik" irgendwann in den Jahren vor Kriegsbeginn 1939. Ida Kirchhelle, eine Enkelin von Hinnik, holt gerade Wasser. Die Stämme der Ulmen sind deutlich dicker geworden, sie wurden einige Zeit später gefällt. Auf der anderen Straßenseite stehen Haus und Stallungen des Kötters Meier, die inzwischen längst verschwunden sind. Im 2. Weltkrieg bot hier ein "Splittergraben" den Anwohnern ein bisschen Schutz vor Bombensplittern.
Eine Tafel am Haus des "Rauen Hinnik" erzählt uns ...
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