An der Alten Schmiede |
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So steht es auf dem Sockel dieser Figuren von Gießerei-Arbeitern. Vermutlich ein Werksgeschenk an Heinrich Marnach. (Die Rechtschreibreform ist also doch nicht nagelneu? Gussstahl?)
Abb. oben: Das Stahlwerk an der Munscheidstraße. Diese Luftaufnahme von der Bochumer Straße aus stammt aus dem Jahre 1930.
Foto: "Wissenschaftspark
Gelsenkirchen", http://www.wipage.de
Heinrichs ältester
Sohn Max erzählt in seinen Erinnerungen:
"Seinen Aufschwung verdankte das Werk dem
Bergbau und der damals erst im Entstehen begriffenen
Köln-Mindener-Eisenbahn, die im Mai 1847 den Bahnhof Gelsenkirchen in
Betrieb nahm. Neue technische Verfahren wurden entwickelt, so benutzte man
z.B. zur Ausmauerung der Schächte bisher Mauerwerk, das nunmehr durch Tübbings
(Bergmannssprache für gusseiserne Schachtringe) ersetzt wurde, die erstmals bei
Munscheid gegossen wurden. ... Hier im Herzen der Eisenhütten-Industrie
und des Kohlebergbaus erhielt der Ingenieur Heinrich Marnach erste
Anregungen für sein späteres Spezialgebiet, die Gießereitechnik im
Dienste des Ruhrkohlebergbaus."
??? Was bedeutet
Tübbings -
Tunnelring, Schachtring (Bergmannssprache, vergl.engl. tube
für Röhre und U-Bahn)
Kaue - verwandt mit Koje und Käfig, entlehnt vom
Lat. cavea = eingefriedigt - bedeutet in der Bergmannssprache Gebäude über dem Schacht, insbesondere der Wasch- und
Umkleideraum für den
Kumpel - verwandt mit Kumpan aus Lat. cum pane
'Brotgenosse' - gemütliche Anrede (engl.-am. pal, buddy) für
Bergleute, Kollegen, Freunde aus dem
Pütt - Bergwerk, (rhein. und westfälisch, vergl. engl.
pit
für Grube).
Kötter - Bewohner eines Kotten (vergl. engl. cottage),
einer Kate = kleinen Hauses
Quelle: Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
In der Rheinelbestraße
Die Familie Marnach mit ihren Kindern bewohnte von 1890 bis 1893 das Haus
Rheinelbestraße 16. Max, der Älteste, erzählt darüber, mehr als 7
Jahrzehnte später:
" ... es war ein
Einfamilienhaus im Landhausstil, mit Garten und großem Springbrunnen, auf
dessen Eisfläche im Winter die älteren Marnach-Kinder ihre ersten
Versuche im Schlittschuhlaufen unternahmen. ...
Besonders ein Ereignis machte auf mich als Kind tiefen Eindruck.
Durch einen
Rohrbruch in der Hauptversorgungsleitung des Werkes in der
Rheinelbestraße war die ganze Gegend überschwemmt, die Keller unter
Wasser gesetzt und die 5 Stufen der steinernen Treppe vor unserem Haus
überflutet, so dass der Verkehr nur mit eilig herbeigeschafften Kähnen
aufrecht erhalten werden konnte. ...
An der Rückseite des Hauses zum Garten hin lag ein geräumiger buntverglaster Wintergarten. Ihm gegenüber, durch einen Gang getrennt, die Toiletten in Holz, 'mit Deckel, Plumps und Rückantwort'. Für uns Kinder gab es ein besonders kleines, niedriges Klosett, das unser Bruder Paul bei einem Weihnachtsfest dazu benutzte, seine Geschenke, wie Bälle und Spielsachen, hineinzuwerfen, ... 'weil es so schön geplumpst hat!' "
......
Das linke Foto zeigt den Deckel von Heinrichs Bierkrug, aus dem er damals im Kegelclub "Kranz" sein Bier zu trinken pflegte, in "der guten alten Zeit", im Jahr 1890, als die Marnachs in der Rheinelbestraße in Gelsenkirchen wohnten.
In der Rheinelbestraße ist 1892 Stefans Großvater Heinz geboren.
Später verzog die Familie nach Dortmund, dann nach Aplerbeck, in der Blütezeit der "Aplerbecker
Hütte". Nachzulesen in "Kindheit am Apfelbaumbach".
http://www.marnach.info
Foto: Deckel von Heinrichs
Bierkrug,
Foto oben: Springbrunnen von Wilm T. Klaas
"An
der Alten Schmiede"
Die Gegend hat deshalb eine besondere Bedeutung für
uns. Heute schaffen
hier Stefan und seine
Mitarbeiter tagtäglich und verwirklichen ihre Ideen ... Aus Köttern wurden
einst Kumpels, Hüttenarbeiter, Eisenwerker. Nun wird
aus den
Industriebrachen von damals wieder begrüntes Land.
Foto rechts:
Heinrich Marnach um das Jahr 1890
Foto links:
Stefan Niehues, Urenkel Heinrich Marnachs, um das
Jahr 2000
30.April 2004
Geburtstagsfete
von Wolfgang und Isa,
im Büro von BRAND-m
An der Alten Schmiede,
im Wissenschaftspark GE
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