An der Alten Schmiede


Der Wissenschaftspark Gelsenkirchen

ist ein knapp 30 ha großes Gebiet auf dem Areal der einstigen Zeche Rheinelbe und des ehemaligen Eisenwerkes Munscheid. Nahe der Innenstadt von Gelsenkirchen ist eine englische Parklandschaft mit See als Naherholungsfläche entstanden. Forscher, Entwickler und Dienstleister finden hier gute Arbeitsbedingungen. Das moderne Gebäude an der Munscheidstraße wird auch als Zentrum für Kongresse, Schulungen und Veranstaltungen aller Art genutzt. 

"An der Alten Schmiede" im Wissenschaftspark  liegt das Büro meines ältesten Sohnes Stefan, die BRAND-m 
Crossmedia Agentur für 
Kommunikation GmbH

www.brand-m.de           

Abb. oben: 
Das Gebäude des Wissenschaftsparks, im Hintergrund das  alte Verwaltungs-Gebäude von Munscheid .
Foto: "Wissenschaftspark Gelsenkirchen", http://www.wipage.de



Um das Jahr 1890 
arbeitete am gleichen Ort Stefans Urgroßvater, der Ingenieur Heinrich Marnach, ein Spezialist für Eisenhüttenwesen und Gießereitechnik, für die


Gelsenkirchener Gussstahl
u Eisenwerke
vormals Munscheid
u Co
Gelsenkirchen

 

 

So steht es auf dem Sockel dieser Figuren von Gießerei-Arbeitern. Vermutlich ein Werksgeschenk an Heinrich Marnach. (Die Rechtschreibreform ist also doch nicht nagelneu? Gussstahl?) 

Abb. oben: Das Stahlwerk an der Munscheidstraße. Diese Luftaufnahme von der Bochumer Straße aus stammt aus dem Jahre 1930. 
Foto: "Wissenschaftspark Gelsenkirchen",
http://www.wipage.de

Heinrichs ältester Sohn Max erzählt in seinen Erinnerungen: 
"Seinen Aufschwung verdankte das Werk dem Bergbau und der damals erst im Entstehen begriffenen Köln-Mindener-Eisenbahn, die im Mai 1847 den Bahnhof Gelsenkirchen in Betrieb nahm. Neue technische Verfahren wurden entwickelt, so benutzte man z.B. zur Ausmauerung der Schächte bisher Mauerwerk, das nunmehr durch Tübbings (Bergmannssprache für gusseiserne Schachtringe) ersetzt wurde, die erstmals bei Munscheid gegossen wurden. ... Hier im Herzen der Eisenhütten-Industrie und des Kohlebergbaus erhielt der Ingenieur Heinrich Marnach erste Anregungen für sein späteres Spezialgebiet, die Gießereitechnik im Dienste des Ruhrkohlebergbaus."


??? Was bedeutet 

Tübbings - Tunnelring, Schachtring (Bergmannssprache, vergl.engl. tube für Röhre und U-Bahn)
 

Kaue - verwandt mit Koje und Käfig, entlehnt vom Lat. cavea = eingefriedigt - bedeutet in der Bergmannssprache Gebäude über dem Schacht, insbesondere der Wasch- und Umkleideraum für den 

Kumpel - verwandt mit Kumpan aus Lat. cum pane 'Brotgenosse' -  gemütliche Anrede (engl.-am. pal, buddy) für Bergleute, Kollegen, Freunde aus dem 

Pütt - Bergwerk, (rhein. und westfälisch, vergl. engl. pit für Grube). 

Kötter - Bewohner eines Kotten (vergl. engl. cottage), einer Kate = kleinen Hauses

Quelle: Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache


In der Rheinelbestraße
Die Familie Marnach mit ihren Kindern bewohnte von 1890 bis 1893 das Haus Rheinelbestraße 16. Max, der Älteste, erzählt darüber, mehr als 7 Jahrzehnte später:

" ... es war ein Einfamilienhaus im Landhausstil, mit Garten und großem Springbrunnen, auf dessen Eisfläche im Winter die älteren  Marnach-Kinder ihre ersten Versuche im Schlittschuhlaufen unternahmen. ...

Besonders ein Ereignis
machte auf mich als Kind tiefen Eindruck. Durch einen Rohrbruch in der Hauptversorgungsleitung des Werkes in der Rheinelbestraße war die ganze Gegend überschwemmt, die Keller unter Wasser gesetzt und die 5 Stufen der steinernen Treppe vor unserem Haus überflutet, so dass der Verkehr nur mit eilig herbeigeschafften Kähnen aufrecht erhalten werden konnte. ...

An der Rückseite des Hauses zum Garten hin lag ein geräumiger buntverglaster Wintergarten. Ihm gegenüber, durch einen Gang getrennt, die Toiletten in Holz, 'mit Deckel, Plumps und Rückantwort'. Für uns Kinder gab es ein besonders kleines, niedriges Klosett, das unser Bruder Paul bei einem Weihnachtsfest dazu benutzte, seine Geschenke, wie Bälle und Spielsachen, hineinzuwerfen, ... 'weil es so schön geplumpst hat!' " 

......

Das linke Foto zeigt den Deckel von Heinrichs Bierkrug, aus dem er damals im Kegelclub "Kranz" sein Bier zu trinken pflegte, in "der guten alten Zeit", im Jahr 1890, als die Marnachs in der Rheinelbestraße in Gelsenkirchen wohnten.

In der Rheinelbestraße ist 1892 Stefans Großvater Heinz geboren. Später verzog die Familie nach Dortmund, dann nach Aplerbeck, in der Blütezeit der "Aplerbecker Hütte". Nachzulesen in "Kindheit am Apfelbaumbach".

  http://www.marnach.info

Foto: Deckel von Heinrichs Bierkrug,
Foto oben:
Springbrunnen von Wilm T. Klaas



"An der Alten Schmiede"

Die Gegend hat deshalb eine besondere Bedeutung für uns. Heute schaffen hier Stefan und seine Mitarbeiter tagtäglich und verwirklichen ihre Ideen ... Aus Köttern wurden einst Kumpels, Hüttenarbeiter, Eisenwerker. Nun wird aus den Industriebrachen von
damals wieder begrüntes Land.

 



Foto
rechts:
Heinrich Marnach um das Jahr 1890

Foto links:
Stefan Niehues, Urenkel Heinrich Marnachs, um
das Jahr 2000

 


Industriebauten von einst ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

30.April 2004 

Geburtstagsfete
von Wolfgang und Isa,
im Büro von BRAND-m
An der Alten Schmiede,
im Wissenschaftspark GE

 


<Stefans Haus

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