Das Wort "Marnach"Gab die erste Familie, die sich dort niederließ, dem Ort ihren eigenen Namen? (Vergl. Echternach als Gründung des Epternus) Wahrscheinlich war es umgekehrt: es nannten sich Personen, die von Marnach aus in die Welt zogen, nach ihrem Heimatort, sie wählten als Familiennamen einen "Ortsnamen, ein Toponym". ... und woher hat der Ort Marnach eigentlich seinen Namen bekommen? Er hat zwar die gleiche Endung wie Echternach. Etwas ungewöhnlich ist er aber, verglichen mit den benachbarten Ortsnamen. An der alten Kirche in Diekirch,
Orts- und Flurnamen Jean ENSCH, (Luxemburger Genealoge und Mitglied des Institut Grand-Ducal, Section de linguistique, d'ethnologie et d'onomastique - mein herzlicher Dank für seine freundliche Hilfe! - ), schrieb mir auf meine Frage: "Was die Etymologie von Orts- und Flurnamen betrifft, so ist dies ein sehr schwieriges Unterfangen, da die Namen durch die Jahrhunderte Änderung durchgemacht haben. Vielfach ist die heutige Schreibweise weit entfernt von der Originalbezeichnung, was die Deutung nicht erleichtert. Auch ist die Quellenlage manchmal schwierig, da die Namen erst zu einem weit hinter ihrer Entstehung befindlichen Zeitpunkt urkundlich erfasst wurden und die Schreibweisen manchmal weit auseinanderliegen." Die meisten Luxemburger Ortsnamen sind im
Mittelalter entstanden, als die Bevölkerung zahlreicher wurde und man
neue Siedlungen anlegte.
Manche Ortsnamen sind noch älter, aus römischer, sogar vor-römischer Zeit.
Joseph Meyers - "Studien zur Siedlungsgeschichte Luxemburgs" - ordnet den Namen Marnach der Gruppe "Vordeutsche und altertümlich deutsche Namen" zu. Möglicherweise geht Marnach auf einen (keltischen) Flussnamen oder auf einen Namen mit dem gallo-romanischen Suffix -acum = ... Ort zurück, womit meist kleinere Einzelansiedlungen benannt wurden.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens Marnach findet sich 1349 Am 28. Oktober 1349, "dem Tage der Apostel Simon und Judas" ..., verkündet Welter, der Herr von Meysenburg als Schlichter in einem Erbschaftsstreit zwischen Jacques, dem Herrn von Monclar, und dem Herrn von Clervaux folgendes Urteil: ein Viertel der Besitzungen geht an Sire Jacques, u.a. Meysenburch, Bovingin, Rular, Machernache, und Fischbach in der Nähe von Marnach (près Machernachin: Verkleinerungsform von Machernache? Genitiv oder Lokativ von Machernache?) ... Es dürfen keine weiteren Ansprüche mehr gestellt werden. (...) Geschrieben auf Pergament, zweifaches Siegel des Godevart de Brandenburch als Vertreter des Bischofs.
Keltischer Ursprung?
Von der Wortgestalt und auch von der geogr. Lage des Ortes (die Ardennen waren
Die Silbe mar oder mor bedeutet die See oder Wasser
,
"The Intrusion at Marnoch", der demonstrative Auszug der Gemeinde aus ihrer Kirche in NO-Schottland - sie lehnten den von der staatlichen Obrigkeit bestimmten Pfarrer ab - gab einen entscheidenden Anstoß zur Gründung der "Free Church of Scotland".
Im keltisch-gälischen Schottland
gibt es den Namen St. Marnach/Marnoch, der auf
einen keltischen Heiligen des 7. Jh. zurückgeht. Ganz in der Nähe
seiner alten, zerfallenen Kirche entstand zur Zeit der Reformation die
erste "Free Church of Scotland". Sie war frei von
Zwängen durch weltliche und päpstliche Obrigkeit und wählte ihre Pfarrer
selbst: the disestablished,
democratic, presbyterian Church of Scotland. Leider müssen diese Überlegungen vermutlich Spekulationen bleiben. Oder finden wir eines Tages einen Keltologen, der nicht nur über Asterix und Obelix sondern auch über die Marnachs zu erzählen weiß?
Der Familienname Marnach
Beim Pfarramt Vianden werden schon 1665 Familien mit dem Namen Marnach bekundet, im 18. Jh. in Olmscheid, Euskirchen, Niederpleiß.
Verteilung der 124 Namensträger auf Grund der Volkszählung von 1930.
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