Ein dunkles Kapitel


Der Notarius

In den Jahren 1776 - 1779 arbeitete als Richter und Notar des Hofgerichts in Marnach der Jurist Mathias Marnach. Während seiner Amtszeit wurden 2 Angeklagte zum Tode durch den Strang verurteilt. Bei der Gerichtsverhandlung am Hochgericht in Clerf und bei der Vollstreckung des Urteils musste der Notar Mathias Marnach als geschworener Gerichtsschreiber der Herrschaft Clerf anwesend sein. Die Hinrichtung war am 27. Mai 1778 am Marnacher Galgen.

 

 

Grafik: Amtswappen des Matthias Marnach


Mathias Marnach wurde geboren in Marnach am 4.2.1749 als Sohn des Petrus Greis, der sich später Petrus Marnach nannte, und der Johanna Meyers, die in 2. Ehe nach dem Tode von Petrus (2.3.1756) den Fridericus Köpges heiratete (2.1.1757).

Mathias Marnach erhielt seinen ersten Lateinunterricht durch den Kaplan Theodor Marnach in Marnach. Um die Hochschulreife zu bekommen, ging er wahrscheinlich nach Köln, worauf der Name "Gymnasium Tricoronatum" (Dreikönigs-Gymnasium) hindeutet  Im Kölner Dom steht nämlich der Dreikönigsschrein. Am 8. Mai 1772 wurde er an der Universität Köln immatrikuliert unter den Pauperes (Armen) als "Mathias Marnach ex Marnach".
Nach dem Abschluss seines juristischen Studiums und einer kurzen Tätigkeit als Sekretär wurde er geprüfter Notar und legte seinen Diensteid ab am 4. Juli 1776 in Luxemburg.

 


Mathias Marnach heiratete am 8. Februar 1778 Maria Theresia Kneip. Die Trauzeugen waren sein erster Lateinlehrer, der Kaplan Theodor Marnach aus Marnach, und der Kaplan Nicolaus Wilmes aus Roder (Auszug aus dem Pfarregister, #358 Nachlese). Aus der Ehe gingen hervor Joanna Marnach (*28.2.1778) und Mathias Marnach (*19.2.1779). Die Familie wohnte zuerst im Elternhaus in Marburg, später im Hause Nr.40 in Marnach.

Ende des Jahres 1779 verlässt Mathias Hof und Dorf Marnach. Es konnte nicht ermittelt werden, wohin er sich gewandt hat.


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