Im tiefen Keller"'Mittendrin' hatten Maria und Heinrich für Geschäftsfreunde, Verwandte und Freunde immer ein gastliches Haus. Einmal im Jahr kamen die Weinhändler Josef JEIER aus Bacharach und Heinrich SIMON aus Reil a.d. Mosel, um die Weinbestellung entgegen zu nehmen. Sie wurden wie gute alte Freunde empfangen und bewirtet, wobei die lustige Weinprobe nicht vergessen wurde. Zu einem besonderen Fest wurde dann das Abfüllen des Tischweines, der in Fäßchen ankam und in Flaschen abgefüllt wurde. Meist war Besuch von lieben Freunden dabei, beschäftigt mit dem Kosten der Proben. Die Arbeit wurde dann dem Personal überlassen. Befreundet waren wir in Aplerbeck mit den Familien des Amtmanns GUTJAHR, des Hüttenchemikers OVERHOFF, des Bergwerksdirektors HOHENDAHL, des Prokuristen NATHE und mit den Familien WIGGINGHAUS, RUTENBORN." (Bild oben aus "5.000 Postkarten aus der Zeit um 1900" von The Yorck Project) Die lustige Weinprobe Auf dem Foto sind außer der Familie MARNACH noch der Kaplan anwesend und ein Freund von Heinrich, der Dortmunder Augenarzt Dr. BODEEWES (in weißer Schürze). Er gibt bei Schlägereien, deren Zeuge er wird, stets den geschäftstüchtigen Rat: "Immer auf die Augen!" Eine andere Empfehlung hat der Hausarzt der Familie auf Lager. Alle Zipperlein und Beschwerden seiner Patienten versucht er zuallererst so zu kurieren: "Weißt du was? Am besten scheißt du dich erst mal richtig aus! Dann geht es dir besser." Weil er ein recht hagerer, langer Mensch ist, hat er im Dorf bald seinen Spitznamen weg, derb und unverblümt: "Das lange Scheißhaus!"
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