Über Kleriker und Spökenkieker
Marias Gebetbuch, mit dessen Schildpatt-Einband
(Schildpatt, von ndd. padde = Kröte, abgelöste und präparierte
Platten vom Panzer einer Schildkröte, früher verwendet für Griffe,
Kämme, Einbände etc.) und silbernen Intarsien. Leider findet einer der Foxterrier
oder Dackel der Familie den Einband sehr schmackhaft. Das Buch muss neu eingebunden werden und
bekommt einen schwarzen Samtrücken. Das andere Bildchen zeigt das verzierte Titelblatt
von diesem "Blüthenkranz, Gebets- und Andachtsbuch für katholische Christen, Einsiedeln, New-York, Cincinnati und St. Louis, Copyright 1878 by Benziger Brothers."
"Die 1880 erbaute katholische Kirche in Aplerbeck
trug den Namen Ewaldi-Kirche. Pfarrer war in diesen Jahren Josef BRACKEL,
der an Kehlkopfkrebs litt. Sein Kaplan hieß Josef GOTTHARDT.
Der Küster war Josef HEINEMANN, der ein Spökenkieker
war. Er hat vorausgesagt, daß Pastor Brackel nicht über die Chaussee
beerdigt würde, was wirklich eintraf."

Alte Ewaldi-Kirche, Aplerbeck
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"Der Küster betrieb auch eine Schreinerei. Er
lieferte für zwei der MARNACH-Kinder die Eichensärge: 1897 für den nur 1-jährigen kleinen Kurt und 1910 für
die nahezu 16-jährige Martha, die an Diphtherie starb. Beide Kinder
sind auf dem Katholischen Friedhof in Aplerbeck begraben. - Dieser Küster
Josef HEINEMANN war der Großvater des späteren
nordrhein-westfälischen Arbeitsministers Hermann HEINEMANN." |
Wenn an Ewaldi alle drei Hauptpersonen, nämlich
Küster, Kaplan und Pastor, "Josef" heißen, hätte man es
damals statt "Die zwei Ewalde" besser "Die drei
Josefs" nennen können. Aber warum wird Pastor BRACKEL
nicht über die Chaussee beerdigt? Gibt es Straßenarbeiten dort, oder
sieht der spökenkiekende Küster voraus, dass der Sarg über einen Feldweg oder
eine Nebenstraße gefahren wird? Ich wüsste es gern. Wer hat eine
Antwort darauf?
Ein paar "dumme
Sprüche" von Heinrich

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