Der Exodus der Marnachs
Flucht oder Emigration?
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Schottland war
bis kurz nach 1300 eine blühende Gegend gewesen, bis Edward I von England, genannt der
Schottenhammer, den fanatischen
Entschluss fasste, es der englischen Krone zu unterwerfen.
Er hatte in seinem grünen friedlichen Land bei erstaunlich vielen Engländern einen radikalen
Nationalismus bewirkt (Sie dachten: Unser Land ist das allerbeste!).
Alle Nicht-Engländer wie Iren,
Waliser und Schotten waren für ihn Menschen
2. Klasse, Juden wurden aus dem Land vertrieben. Er marschierte bis Elgin
in NO-Schottland und eignete sich den Stone of Scone an, den Krönungssitz
aller schottischen Könige. Bis zum
heutigen Tage liegt dieser in Westminster Abbey. (Seit dem 30. November 1996 wieder in Schottland - und zwar in Edinburgh Castle.)
Abb.: Zwei Schotten stehen am Lieferanteneingang der
Londoner Westminster Abbey. Fragt der eine den englischen Pförtner:
"Tschuldigung, Jimmy! Könnten wir vielleicht unser kleines
Steinchen zurück haben?"
(aus John Farham: The very
bloody History of Britain,
Red Fox Book)
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Fürchteten die Marnach-Leute für sich und ihre Familie den "Schottenhammer"
Edward I. und seine grausamen Folterungen und Hinrichtungen? Sicher waren
sie als Nordschotten überzeugte Patrioten und Gesinnungsgenossen Bravehearts
(s.u.) und wollten sich nicht von England
unterjochen lassen. Der Wahlspruch des Innes-Clans deutet auf
Beharrlichkeit hin: Sei getreu! Zogen sie die Flucht und ein ungewisses Schicksal in der Fremde vor, um
Folter, Kerker, Unfreiheit und Tod unter englischer Herrschaft
zu entgehen?
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Oder war es ganz einfach Abenteuerlust, die sie zur
Auswanderung bewog?
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Oder hofften sie auf ein leichteres Leben als sie
es im einsamen, kargen Nordschottland führten?
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Oder trieb sie das Elend zur Auswanderung? In den
Jahren 1315/ 16/ 20/ 21 herrschten Hungersnöte und Seuchen als Folge
von katastrophalen Missernten auf den britischen Inseln. Diese Jahre
würden zur errechneten Ankunft der Marnachs in den Ardennen zwischen
1310-30 passen.
Braveheart
Zahlreiche schottische Adlige und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung widersetzten sich der Einmischung Englands in die inneren Angelegenheiten Schottlands, sie fürchteten eine Gefährdung der schottischen
Unabhängigkeit.
William
Wallace (Braveheart) war der Sohn eines Gutsbesitzers. Die Schotten erhoben sich
um 1300
unter seiner Führung gegen die zahlenmäßig und
technisch weit
überlegenen Engländer.
Wallace entkam nach Frankreich, um von dort
Unterstützung zu holen. Als er 1303 nach Schottland zurückkehrte,
hatte sich seine Sache zum Schlechten gewendet. Der schottische Adel war
nun größtenteils gegen ihn, Wallace war inzwischen zum
Staatsfeind Nummer 1 erklärt worden. Der englische König Edward I. (the
Scotshammer) hatte ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt und ihn für
vogelfrei erklärt. Es kam wie es kommen
musste: er wurde ausgeliefert. 1305 wurde er des Hochverrats angeklagt.
Leidenschaftlich verteidigte er sich: "Ich kann kein Verräter
sein, denn ich schulde Edward keine Gefolgschaft . Er ist nicht mein König, ich
habe ihm niemals Treue gelobt."
Vergebens. Er wurde in London auf unvorstellbar grausame Art hingerichtet. Nach
schrecklichen langen Folterungen, die er erleiden musste, schon halbtot, wurde er
endlich enthauptet. Aber das war immer noch nicht genug. Sein Kopf wurde
auf der London Bridge auf einem Pfahl zur Schau gestellt, sein Körper
gevierteilt und als Warnung nach Berwick, Newcastle, Perth und
Aberdeen
geschickt.
Braveheart hatte einen ruhmlosen Tod. Historiker unserer Zeit sind
sich einig, dass er einer der größten Schotten aller Zeiten
war.
Ein Wallace Experte, Professor Archie Duncan of Glasgow
University: "Er war offensichtlich ein bemerkenswerter Mann. Was
besonders auffällt: er wurde von den anderen akzeptiert, trotz seiner
einfachen Herkunft als nicht-erstgeborener Sohn einer relativ unbedeutenden
Familie."
Geoffrey Barrow, Emeritus Professor of Scottish History at Edinburgh University
und Spezialist für diese Geschichtsperiode: "Einzigartig
waren seine Festigkeit und Zielstrebigkeit. Er hatte das Ziel, das
schottische Königreich (das Königreich Alba) wieder frei zu sehen, und daran hielt er
fest."
Abb. oben:
Braveheart mit dem
Bihänder, ein Gefecht in den schottischen Highlands gegen die
Engländer, Gemälde von Ken Dewar
darunter:
Mel Gibson mit Langschwert
in dem Film Braveheart
Mittwoch 30. März 2005
"Braveheart"-Schwert reist zu Ausstellung nach New York
London (AFP) - Eines von Schottlands Nationalheiligtümern, das Schwert des Kriegshelden William Wallace, hat zum ersten Mal seit 700 Jahren das Land verlassen. Wie die Stadt Stirling im Norden Schottlands mitteilte, wurde das Schwert am Mittwoch auf die Reise nach New York geschickt. Dort soll es in einer Ausstellung zu sehen sein. "Das ist ein historischer Moment", sagte Bürgermeister Colin O'Brien. Die Waffe ist gut 160 Zentimeter lang und wiegt 2,7 Kilogramm.
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Es ist denkbar, dass nach dem Tode von William
Wallace ein Teil der Marnach-Familie - die meisten wohnten im Umland
von Aberdeen und waren wahrscheinlich Sympathisanten Bravehearts -
jede Hoffnung auf Freiheit für Schottland aufgaben und ihre Heimat
schweren Herzens verließen.
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Wahrscheinlich kamen auch einige der oben
genannten genannten
Gründe zusammen. Wir werden nie genau erfahren, ob es
für die Marnachs Flucht oder Emigration war. Es gibt leider nur Mutmaßungen
und Erklärungsversuche.
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