Die Gesellschaft


Zählungen erzählen

Feuerstätten-Zählungen

Das Feuerstätten-Verzeichnis diente schon vom Anfang des 14. Jh. an zur Aufteilung der Steuern. Eine reiche Familie bildete ein eigene Feuerstätte, oder mehrere minderbemittelte Familien bildeten zusammen eine Feuerstätte. 

Jede Feuerstätte hatte an den Landesherrn dieselbe Steuer zu entrichten.

 

 



Foto:  
Feuerstätte in einem Bauernhaus

 


Eine der ältesten und interessantesten Zählungen fand im Jahre 1541 statt. Damals zählte Marnach nur 6 Haushalte und hatte 50 bis 60 Einwohner. Die Namen dieser Häuser lauten (die meisten sind auch heute noch bewohnt):
Meyers (Meysch), Jakob / Roisgen, Michel / Hancks (Hax), Hants / Jakobs, Hants / Welters, Peter / Clouszen (Clausen), Wydfrauwe.


Nach einer Verordnung vom 14. Februar 1600 fand in der Herrschaft Clerf wieder eine Feuerstätten-Zählung statt. Man wollte ermitteln, wie viel Häuser in den Kriegen mit Holland zwischen 1593 und 1596 zerstört wurden oder verfallen waren. Nach dieser Zählung gab es damals 9 Haushalte in Marnach:

Meiers, Johans / Clausen, Michel / Jakobs, Adam / Welchershaus / Beuttreuchs, Michel / Greisgesleut  / Hacksleut / Hoff Theishaus / Engelen Grettenhaus.


 

 

 

 

Im November1602 fiel erneut das "Hollendische Kriegsvolk" ins Land ein. Die Herrschaft Clerf wurde arg mitgenommen. Neidhausen, Dorscheid und Reuler gingen in Flammen auf. In Hosingen blieben von 37 Häusern nur 3 übrig. In Marnach verbrannten die Häuser Meyers Johan, Engelen Georg und Hax Michel.

Wegkreuz auf dem höchsten Punkt des Landes, Burgplatz, Foto: Wilhelm Niehues

 


Als am 19. September 1622 der neue Clerfer Galgen aufgerichtet wurde, mussten alle Häuser der Herrschaft bei dieser Feierlichkeit vertreten sein. Von Marnach werden 9 Häuser aufgezählt:
Clauss Johann / Greises Michel, später Marnach / Schliffert Huppricht / Hacks Michel / Jakobs Adam / Welters Paulus / Buttichs Michel / Meyers Johann / Schmit Friedrich.


Im Jahre 1656, also kurz nach dem 30jährigen Krieg, fand wieder eine Feuerstätten-Zählung statt. In Marnach wurden 9 Vogteien  - vom Verwalter (Vogt) beaufsichtigte Anwesen - aufgezählt, deren jede 1 - 4 Stück Rindvieh besaß und 1-2 Pferde, dazu noch 50 bis 200 Taler Schulden. Die Menschen hatten nämlich durch den Krieg alles verloren und mussten nachher das Vieh mit geliehenem Geld kaufen. Bis zur franz. Revolution gab es in Marnach 8 - 10 Häuser.


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