Rodland Wuchsen Lohhecken (Eichenhecken) dort, wurde ihre Rinde abgeschält (Schlaissen), um daraus später die Lohe zu bereiten, die man zur Ledergerbung benutzte. Diese Eichen-Niederwälder, die nach der Abholzung (Auf den Stock setzen) immer wieder nachwuchsen, wurden im 18. Jahrhundert vor allem an steilen Hängen angelegt, die sich nicht als Acker eigneten, weil sie zu schroff abfielen.
Foto: Abschälen der Eichenrinde (Schlaissen) , http://www.naturpark-our.lu
Bei der Ernte wurden die Halme mit der Sichel geschnitten, nicht mit der wirkungsvolleren Sense. Es waren nämlich noch viele Stubben und Wurzeln im Boden geblieben. Mit der Sichel wurde gleichzeitig geschnitten und eingesammelt. Eine mühsame Arbeit, die meist die Frauen taten. Das Korn wurde dann zu Brotmehl gemahlen, das Stroh zum Dachdecken gebraucht. So wurde mit der Sichel gearbeitet. Im Hintergrund Qualm der Erntefeuer. Die Asche wurde als Dünger benutzt. Das Rodland konnte nur einige Jahre bewirtschaftet werden. Nach dem Roggen wurde
Buchweizen gesät, dann war
der Boden verbraucht und man ließ ihn ruhen. Ein neues Stück Land
wurde gerodet. Bild oben: Getreideernte Hier mähen die Männer mit der Sense, nicht mit der Sichel. Die Frauen rechen zusammen und sammeln auf. In der Ferne sieht man Garben, die zum Trocknen in Hocken aufgestellt sind. Davor steht ein hochbeladener Erntewagen. Die Kinder lassen es sich einfach gut sein am Bach.
Seit 1883 wurde phosphatreiches Thomasmehl, gemahlene Stahlwerksschlacke aus dem Thomasverfahren, als Düngemittel auf den Markt gebracht. Der neue Dünger fand reißenden Absatz und bewährte sich ganz besonders auf kalkarmen und versauerten Böden. Große Grünflächen, untermischt mit ertragreichen Ackerfeldern, überziehen heute das nördliche Ösling. Nun wachsen hier auch Weizen und Gerste .Auch heute noch gibt es die Heidebauern, die genügsam und beharrlich hier gern leben und arbeiten.
"Sie hielten am Überlieferten fest, waren genügsam, zeigten Gemeinsinn und tiefe Frömmigkeit." So erzählen auch die US-Amerikaner aus Minnesota über ihre Mitbürger aus Luxemburg. (aus: Die Luxemburger in Rollingstone, MS)
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