Wo stand der Galgen?Das Hochgericht, die Richterey, die Strafen an Leib und Leben
verhängte, wurde von der Herrschaft Clerf aus
geübt für die Höfe, die zu ihr gehörten, wie Hosingen, Brouch, Bockholz,
Ulflingen und Marnach. Abb.: Richtstätte im Mittelalter
mit Galgen, Scheiterhaufen, Folterwerkzeugen
Alle Rechtsfälle im Bereich des Hofes wurden aktenkundig gemacht:
Der Galgen stand nämlich weder in Clerf noch auf einem der umliegenden Berge, sondern auf dem Bann von Marnach. Der Platz dort hat noch heute den Flurnamen "Hoúgericht". Diese Stelle wurde für den Galgen ausgewählt, weil sie von allen Seiten gut sichtbar war und weil sie zentraler lag als Clerf. Der Galgenplatz liegt etwas außerhalb von Marnach, links von dem alten Weg, der von Marnach aus zur "Kocherey" führt. Man kann noch deutlich sehen, dass der Boden dort etwas erhöht ist.
Gerichtsbücher des Hofes MarnachDas alte Gerichtsbuch enthielt Akten, die bis 1577 zurück reichten. Holländische Freibeuter, die in den Norden Luxemburgs eingefallen waren, rissen Anfang des 17. Jh Blätter heraus und machten es unbrauchbar. Am 11. März 1614 musste deshalb ein neues angelegt werden. Folgende Schöffen waren dabei: Heinrich Söller, Wegkreuz am Rande des Galgenplatzes, Foto: Wilhelm Niehues
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