Land der dunklen Wälder


Reise ins Ruhrgebiet

 

 

 

 

 

Carls Eltern Wilhelm und Caroline Rautenberg ergriffen offensichtlich die Gelegenheit beim Schopf, als 1850 und in den folgenden Jahrzehnten nach und nach die Eisenbahnlinie Königsberg-Berlin, die Ostbahn, gebaut wurde. Sie wanderten aus zum Westen - bestimmt haben sie den dunklen Wäldern ihrer Heimat nachgetrauert - und siedelten sich an im Industriegebiet an der Ruhr, in Welper/ Hattingen. 

 


 

 

 

Carl  war damals noch ein Jugendlicher. In dieser Gegend - Welper, Hattingen, BO-Stiepel, Blankenstein - lebten und leben (?) noch etliche mit uns verwandte Rautenbergs. Es gibt dort eine Rautenberg - Straße, die nach August Rautenberg benannt wurde, einem von den Nazis verfolgten und für mehrere Monate krankenhausreif zusammengeschlagenen Sozialdemokraten, der nach Kriegsende wieder in Amt und Würden kam und in Stiepel Bürgermeister oder Amtmann war. Auch er ist ein Nachkomme von Wilhelm Rautenberg und Caroline Heinrich aus Ostpreußen.

 

Foto: Alte Dorfkirche in Stiepel, WAZ Luftbild Blossey




 


Carl
arbeitete auf einem Duisburger Werk (Kabelwerk) als Lagerverwalter. 1889 heiratete er seine Frau  Annemarie, sie war 21, er 26 Jahre alt, und wohnte mit ihr in Hochfeld in der Wörthstraße (Foto links). Die beiden praktizierten vor 100 Jahren schon Ökumene. Annemarie war katholisch, aus dem Rheinland, Carl war Protestant, aus Ostpreußen. An wichtigen evangelischen Festtagen, Karfreitag z.B., gingen beide zum evangelischen Gottesdienst, an Ostern in die Katholische Kirche, das war St.Bonifatius in Hochfeld, wo auch ihre Kinder getauft sind.

 

Durch einen Unfall kam Carl im Jahre 1907 ums Leben. (Sein Jüngster, Hans, war damals erst 3 Jahre alt.) Carl stürzte bei Glatteis aufs Gesicht, weil er wegen der Kälte die Hände in den Manteltaschen hatte und sich deshalb nicht abstützen konnte. An dieser Verletzung, die damals noch nicht wirkungsvoll behandelt werden konnte, starb er mit 44 Jahren und ließ seine Frau und 4 Kinder unversorgt zurück.

 


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