Without Going out of my Door |
Einwanderung nach AmerikaDer Atlantik Segelschiffe waren bis Mitte des 19.Jahrhunderts für Millionen europäischer Auswanderer das wichtigste Verkehrsmittel nach Amerika. Die vielen Emigranten, die sich damals auf den beschwerlichen Weg in die Neue Welt begaben, flohen vor Armut und Kriegen, vor politischer Hetze und Verfolgung. In Amerika erhofften sie sich eine neue Lebensperspektive, Glück, Frieden und Wohlstand. Um das Jahr 1880, nach der Erfindung der Dampfschiffe, konnte man auf einmal viel schneller nach Amerika kommen. Statt 10 Wochen oder länger dauerte die Reise von Europa über den Atlantik nur noch 10 bis 14 Tage! Die Einwanderer strömten nun aus aller Welt hierher. Dampfschiffe waren gegenüber Segelschiffen seit Jahren die bessere Alternative, um bequem, sicher und schnell die Vereinigten Staaten zu erreichen. Doch ihr entscheidender Nachteil war, dass sie für die Mehrheit der Auswanderer zu teuer waren. Die Überfahrt
Parallel zur Durchsetzung der Dampfschiffahrt verbesserte sich seit 1870 die Situation der Auswanderer. Die
Zwischendecksunterkünfte
waren immer noch beengt, aber die hygienischen Verhältnisse nicht mehr so katastrophal wie auf den Segelschiffen. Billigreisen im Herbst und Winter Im Zwischendeck
Alles in allem aber waren die Maße des Zwischendecks und der Schlafstellen der Durchschnittsgröße der Reisenden angemessen – die Probleme schuf die Menge der Reisenden.
Erheblich komfortabler waren da allerdings die Kabinen der 1. und 2. Klasse! Siehe Foto rechts!
Die Großschiffe fuhren rentabel, weil die Zwischendeckspassagiere wenig Platz beanspruchten und dafür relativ viel bezahlten, Die Kosten pro Person entsprachen annähernd der Jahresmiete für eine 3-Raum-Wohnung, für eine Überfahrt auf Kredit musste man 1 Jahr lang oder länger als Farmarbeiter schuften in den USA. Das Ticket kostete etwa $ 30, das entsprach dem durchschnittlichen Monatslohn eines deutschen Arbeiters, etwa 120 Mark. Der HAPAG-Direktor Albert Ballin sagt zugespitzt: "Ohne Zwischendeckspassagiere wäre ich innerhalb weniger Wochen bankrott." Foto: Zwischendeckseingang
Auswanderer im Zwischendeck eines
Ozean-Riesen
Auf Auswandererschiffen war die Verpflegung im Reisepreis zwar inbegriffen, doch war die Kost nicht selten von schlechter Qualität. An Vorräten waren zu laden Getreide, Mehl, Salz, Hülsenfrüchte, Salzheringe und Pökelfleisch, Stockfisch, ebenso Kartoffeln, Sauerkraut, Tee und Zichorienkaffee, Essig, Öl und Rübenkraut, Gewürze in Blechdosen, Schmalz, Frischwasser und vieles mehr. Seeluft macht bekanntlich hungrig. Für die Zwischendecker, den Kapitän samt Familie und den Koch selbst galt dieser Essensplan: Frühstück gibt es um 7.30 Uhr, Mittagessen um 12.30 Uhr und Abendbrot um 18.30 Uhr. Kulinarische Kreationen mit einfachen Mitteln
Für das Zwischendeck gab es Zwiebel-, Linsen- oder Kohlsuppe, Pellkartoffeln mit Sauerkraut oder Selleriegemüse, Steckrüben- oder Erbseneintopf, auch Senfkraut mit Gemüsereis oder eine Suppenterrine vom Stockfisch. Zu den Favoriten zählte der morgendliche Haferbrei, genauso wie der Krautsalat zum Mittagessen. Quellen: Ellis Island und ein rundherum tolles Land Im Jahre 1892 wurde Ellis Island für Einwanderer geöffnet. Es liegt in der Oberen New York Bay, etwa 1 Meile südwestlich von Manhattan. Hierher mussten die Menschen zuerst kommen, bevor ihnen erlaubt war, an Land zu gehen. Ein Einwanderer erinnert sich an seine Ankunft in Ellis Island: "Das Boot ankerte mitten in der Bucht, und dann sollten wir auf dieser Fähre rüber nach Ellis Island ... Darauf gingen wir von Bord... man bekam seinen Seesack in die Hand gedrückt und es ging schnurstracks in das Gebäude. Mann, da müssen etwa 5-6000 Menschen drin gewesen sein, total zusammengepfercht. Ich weiß noch, es war im August. Ne Affenhitze, und ich mit langen Unterhosen und in meinem dicken Irischen Tweed-Anzug!" Oft wanderten damals ganze Familien zusammen aus, obwohl auch häufig junge Männer zuerst kamen, bis sie Arbeit gefunden hatten. Dann ließen sie ihre Frau, Kinder, Geschwister nachkommen; andere gingen wieder nach Europa zurück, sobald sie Ersparnissen hatten. Millionen von Einwanderern bot New York eine Chance. In Lower New York lebten Menschen aus der ganzen Welt als Nachbarn, Tür an Tür. Mehr als 27 Millionen Menschen wanderten zwischen 1880 und 1930 in die Vereinigten Staaten ein - davon etwa 20 Millionen über Ellis Island. (nach der Ellis Island Homepage) Frank McCourt, Autor des Bestsellers "Angela's Ashes", schreibt in seinen Amerika-Erinnerungen : "Ellis Island und eine alte hölzerne Fähre, die zwischen zwei Gebäuden verrottet, lassen mich an die vielen Menschen denken, die vor mir hier vorbeigekommen sind, ... all die vielen Menschen, die vor der Hungersnot in Irland geflohen sind, all die Menschen aus ganz Europa, die hier gelandet sind und denen das Herz bis zum Hals geklopft hat, weil sie Angst hatten, man könnte Krankheiten bei ihnen feststellen und sie zurückschicken, und wenn man daran denkt, kommt ein großes Stöhnen von Ellis Island her übers Wasser und man fragt sich, ob die Abgewiesenen mit ihren kleinen Kindern in Länder wie die Tschechoslowakei und Ungarn zurückkehren mussten. Die Menschen, die hier abgewiesen wurden, waren die traurigsten, die es je gegeben hat, sie waren übler dran als solche wie ich, denen ... nichts passieren kann, weil sie einen amerikanischen Pass haben." Aus: Frank McCourt, Ein rundherum tolles Land (Tis),
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