|  Owensdale, PA
       Wolfgang
      schreibt:Dies ist höchstwahrscheinlich die Stadt…äh ...das Städtchen ..äh....das
      Dorf ...äh...oder irgendsowas, wo mein Großonkel 1914 einer Lungenentzündung
      erlag. Leider hat Kohleförderung im Tagebau das Aussehen der Region völlig
      verändert. Man beachte die Brücke im Hintergrund!
 
 
       Die Bockbrücke in Owensdale 
      (Owensdale
      Trestle) Um ohne großen Aufwand andere Bahnlinien oder Landstraßen überqueren zu
      können, oder um Höhenunterschiede auszugleichen, baute man diese
      aufgebockten Brücken, auf denen Bahngleise laufen. Gibt's auch im
      Ruhrgebiet. 
 Marlies schreibt: ... Hi
        Mike und Penny, ihr seid in dem verqualmten Pittsburgh großgeworden,
        ich im verqualmten Ruhrgebiet; Kohlenzechen, Eisenhütten, Ruß auf der
        weißen Wäsche, Ruß auf dem Vanille-Pudding, kein blauer Himmel ...
        Und bei uns in Gelsenkirchen gibt’s auch ne Bockbrücke, genau wie bei
        euch! 15 m hoch, für  Erz-
        und Kokstransport früher. Seit 20 Jahren nicht mehr benutzt, jetzt ein
        echtes Industrie-Denkmal. 
 
       Wolfgang
      schreibt: 
      Um einen besseren Überblick zu haben, kletterten Mike und ich auf die Eisenbahnbrücke, die auf dem vorherigen Foto zu sehen ist.
      Dies hier ist der Blick von der Brücke nach Süden, auf die United
      Methodist Church in Owensdale. 
       ( Nachdem
      Mike nicht mehr aktiv als Pfarrer in PA tätig ist, arbeitet er auf
      Teilzeitbasis als Webmaster für die Methodisten-Gemeinden in SW Pennsylvania.)   
 
       Hier
      macht Mike gerade ein Foto von der Eisenbahnlinie in Richtung Westen, sie
      führt über die Eisenbahnbrücke. 
 
       Wolfgang
      schreibt:Keine
      Sorge! Mike ist hier nicht von der Brücke gefallen! Er selbst machte
      dieses Foto! .... Ein
      schöner Ort zum Sterben! - Übrigens, zwischen den Holzschwellen auf der 
      eigentlichen Bockbrücke war das Nichts - freier Ausblick auf
      die Straße in der Tiefe, die 13 Fuß (4-5 Meter) darunter lag (hätte gereicht,
      um Mutter ausflippen zu lassen ;) ).
 
 
 Mike schreibt: ... Über
        die Eisenbahnschienen auf den Fotos von Owensdale ist sehr
        wahrscheinlich Paul schon zur Arbeit gefahren. Sie waren 
        nämlich damals die einzige Verbindung von dort nach Connellsville
        und Uniontown ...  
  
       Was machte Paul nach Feierabend?
       
  
 
      Wie verbrachte Paul wohl damals seine Freizeit?
      Sicher fehlten ihm seine Familie und sein lustiger Foxterrier Schnipp. Nach
      den Fotos zu urteilen, die
      Paul nach Hause schickte, war er gern  in dem
      malerischen Umland von Owensdale in Fayette County  unterwegs.
      Im Zug, im Auto??? ...
      Mit Freunden, Freundinnen und Kollegen, die er in seiner neuen Heimat gefunden hatte?...
      Gab es dort auch seine beliebten "Foxendressuren"? ... Allzu viele Bücher wird er
      sicher nicht gelesen haben seinerzeit. Die ungewohnte Sprache war ihm dafür
      sicher noch zu schwierig.  (Foto: Ken O'Neal)
       
  Musik in PA
 
 
 
  Welche Musik hat Paul damals gern gehört? ... Ganz in
      der Nähe, in  Pittsburgh PA, hatte wenige  Jahrzehnte zuvor  Stephen Collins
      Foster (1826 - 1864) gelebt. Wie Paul war auch er eine tragische Gestalt.
      (Foto links) Er war ein begabter Komponist und Texter, konnte aber meist
      nicht den Ertrag seiner künstlerischen Arbeit genießen, während andere
      sich daran bereicherten. Auch bekam er sein privates Leben nicht in den
      Griff, wurde Alkoholiker und starb früh. Sein Name ist den meisten unbekannt, aber seine Lieder und Texte sind
      auch heute noch frisch und lebendig wie einst. Fast immer hält man sie irrtümlich für Traditionals
      :
 
 
        
          | The Swanee River (Old Folks at Home) words and music by Stephen C. Foster (1826-1864)
 |  
          | Way down upon de Swanee Ribber,  Far, far
            away,
 Dere's wha my heart is turning ebber, Dere's wha
            de old folks stay.
 All up and down de whole creation  Sadly I
            roam,
 Still longing for de old plantation,  And
            for de old folks at home.
 
 Chorus:
 All de world am sad and dreary, Eb-rywhere I
            roam;
 Oh, darkeys, *how my heart grows weary, Far from
            de old folks at home!
 
 All round de little farm I wandered When I was
            young,
 Den many happy days I squandered, Many de songs I
            sung.
 When I was playing wid my brudder Happy was I;
 Oh, take me to my kind old mudder! Dere let me
            live and die.
 
 One little hut among de bushes, One dat I love
 Still sadly to my memory rushes, No matter where
            I rove.
 When will I see de bees a-humming  All round
            de comb?
 When will I hear de banjo strumming, Down in my
            good old home?
 |    
  ... ein
      Lobgesang auf das Leben in den alten  Südstaaten-Plantagen, ein Lied, das
      am ehesten mit Fosters Namen assoziiert wird, gesungen, gepfiffen, gesummt
      von ganz Amerika, seit 1935 die Hymne Floridas.
       
 
 I came from Alabama wid my banjo on my knee,
 I'm g'wan to Louisiana, My true love for to see.
 It rain'd all night the day I left, The weather it
      was dry.
 The sun so hot I frose to death;  Susanna dont you cry!
 Oh! Susanna ...
 
  ... und das
      lustig-übermütige Oh! Susanna ... (I came from Alabama), ist ein
      echter Folksong, mit dem lebhaften  Rhythmus der Banjo und Fiddle-Weisen.
      Der Text kommt ursprünglich wohl aus dem britischen Raum, wurde aber
      von  den amerikanischen Siedlern und Goldgräbern auf ihrem Weg nach
      Westen immer mehr regional verballhornt und verblödelt.
 
      "Gone are the days when my heart was young
      and gay,
 Gone are my friends ..."
 ... und das melancholische   Old Black Joe, der
      alte treue Sklave sinnt nach ..
 
 Ein großer Wurf  Fosters, der
      Text in seiner persönlichen poetischen Sprache ohne jede Spur von Dialekt.
      Damals waren Fosters Songs bestimmt die "Top of the Pops"! Sie legten den
      Grund für eine eigene typisch amerikanische Musik und  sind
      Musikgeschichte in der Neuen Welt geworden.  "Foster's music is part of every American's
      culture."  ... seine Musik gehört für jeden Amerikaner zur Kultur
      dieses Landes.
 Es ist schon möglich, dass auch Paul Marnach wie Old
      Black Joe wehmütig zurückdachte an Eltern und Geschwister in der Heimat,
      an Freunde, an vergangene Zeiten, dass er manchmal hörte, wie ihre lieben Stimmen ihn
      riefen ...
 "I hear their gentle voices calling ..."
 
  
       
    Five Hundred Miles 
  
  Foto aus
    Railroad.net:Die Bockbrücke im SchneeSah es
      damals so aus in Owensdale? Dezember 1914, als Paul starb?
 The Hooters (hooter – engl. für Hupe, Sirene – ist der bandinterne Spitzname für ihr
    Markenzeichen, die dtsch. Hohner Melodica ) sind eine 1980 gegr.US-amerikanische Rockband aus
     Philadelphia, Pennsylvania.
 500 Miles Video on youtube http://www.youtube.com/watch?v=tfK5pxaRoQA
 
 If you miss the train I’m on, you will know that I am gone
 You can hear the whistle blow a hundred miles,
 A hundred miles, a hundred miles,
 A hundred miles, a hundred miles,
 You can hear the whistle blow a hundred miles
 
 Not a shirt on my back, not a penny to my name
 And the land that I once loved was not my own
 Lord I’m one, Lord I’m two, Lord I’m three, Lord I’m four,
 Lord I’m five hundred miles away from home
 
 A hundred tanks along the square,
 One man stands and stops them there
 Some day soon, the tide will turn, and I’ll be free
 I’ll be free, I’ll be free, I’ll come home to my country,
 Some day soon the tide will turn and I’ll be free
 
 If you miss the train I’m on, you will know that I am gone
 You can hear the whistle blow a hundred miles,
 Lord I’m one, Lord I’m two, Lord I’m three, Lord I’m four,
 Lord I’m five hundred miles away from home
 Lord I’m five hundred miles away from home, yeah
 
 I’ll be free, I’ll be free, I’ll come home to my country,
 Lord I’m five hundred miles away from home
 You can hear the whistle blow five hundred miles
 Lord I’m five hundred miles away from home
   
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