und was wir schwarz auf weiß hatten ... |
Vier ungleiche Söhne Vergleicht man die 4 erwachsenen Söhne meiner Großeltern miteinander (Foto oben: Pauls Vater Heinrich Marnach), dann gibt es 2 davon, die sich der Vorrechte ihres Standes im damaligen Kaiserreich bewusst waren. Sie hatten ein angenehmes Leben und kostspielige Hobbys. Das sahen sie als ihr selbstverständliches Privileg an. Dabei ließen sie ihre recht gute Begabung und die günstigen Möglichkeiten für ein Universitäts-Studium ungenutzt, das ihr Elternhaus ihnen hätte ermöglichen können. Rückblickend muss man sagen: sie waren kein Ruhmesblatt für die Familie. Sie gaben das Geld aus, das nicht etwa sie, sondern ihr Vater mit harter, aber gutbezahlter Arbeit verdiente, verschwendeten es mit vollen Händen für allerlei Vergnügungen, ließen den lieben Gott einen guten Mann sein und stahlen ihm obendrein die Zeit. Die anderen 2 Söhne, Paul und mein Vater (Heinz) zeigten bereits damals ein Gespür für Menschlichkeit und gleiche Rechte. Heinz missbilligte z.B. immer wieder ausdrücklich, mit welchem Hungerlohn Bergleute für ihre schwere und lebensgefährliche Arbeit entlohnt würden, und er schrieb schon in den 20ern, wahrscheinlich unter dem Eindruck von Pauls Schicksal, seine juristische Dissertation mit dem Titel "Aufruhr nach geltendem Recht". Paul hatte seiner Überzeugung ungestümer Luft gemacht: "Blut muss fließen, Knüppel in't Genick! Deutschland wird ne Republik!..."
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